Ulli, Gratwein-Strassengel

ULLI, GRATWEIN-STRASSENGEL

Für Ulli ist der bewusste Umgang mit Energie eine unverzichtbare Grundlage. So engagiert sie sich aktiv für dieses Thema und steht mit voller Überzeugung hinter dem Gedanken einer Welt, in der mehr auf Zusammenarbeit, Gemeinwohl, Geschlechtergerechtigkeit und Energiebewusstsein geachtet wird.

Es ist eine allumfassende, tiefgreifende Herangehensweise, die eine neue Perspektive auf das Thema ermöglicht. Immerhin ist Energie für uns alle wertvoll. Genau deshalb ist Ulli eine unserer Energieheld*innen. Im Interview erzählt sie uns von ihrer eigenen Sichtweise. 

Was verbindet dich beruflich mit dem Thema Energie?

Ich bin Projektentwicklerin, Coach und Gemeinwohl-Ökonomie-Beraterin. In all diesen Funktionen bin ich mit dem Thema auf unterschiedliche Weise konfrontiert, immer auf der Basis einer feministischen Sicht auf unsere Gesellschaft.  Bei der Projektentwicklung geht es um verschiedene Formen von Energiegemeinschaften, um kleinräumig und dezentral Energie zu erzeugen. Als Coach vertrete ich einen körperorientierten Ansatz und begleite so Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. In meiner Tätigkeit als Beraterin steht wiederum eine neue, nachhaltigere Form des Wirtschaftens im Mittelpunkt – mit einem Fokus hin zum Menschen und weg vom Kapital. All diese Perspektiven sind miteinander verbunden und haben Auswirkung auf unseren Umgang mit Energie und Umwelt.

Welche konkreten Maßnahmen setzt du, um bewusster mit Energie umzugehen?

An ganz erster Stelle steht für mich ein gesellschaftspolitisches Engagement, weil es vonseiten der Politik und der Wirtschaft Rahmenbedingungen, Anreize und vor allem Aktivitäten braucht. Privat heize ich mit Scheitholz und nur die Räume, die ich nutze. Außerdem habe ich eine PV-Anlage und heize mein Warmwasser hauptsächlich über eine Solaranlage. Die Temperatur des Kühlschrankes habe ich gesenkt, die Gefriertruhe im Keller an einem kühlen Ort platziert, die Raumtemperatur im Winter reduziert und vieles mehr. Es sind all diese kleinen Maßnahmen, die zusammengezählt viel ausmachen.

Auch außerhalb der eigenen vier Wände ist das wichtig, z. B. beim Konsum. Hier frage ich mich: Brauche ich das wirklich? Welche Energie (Lieferwege, Verarbeitung etc.) steckt in einem Produkt? Da setze ich bewusst auf nachhaltig produzierte Produkte, möglichst regional bzw. lokal, und kaufe dafür auch weniger. Damit stellt sich die Geldfrage nicht so sehr.

Was ist dir in Bezug auf Energiesparen am wichtigsten?

Also eigentlich ist für mich das Wichtigste nicht das Energiesparen selbst, sondern grundsätzlich der bewusste Umgang mit Energie: Sich wirklich bewusst zu machen, wo Energie eigentlich herkommt. Sie kommt ja nicht einfach so aus der Steckdose. Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Politik, Wirtschaft und Menschen wieder ein anderes Verhältnis zur Natur, zur Umwelt und auch zu nichtmenschlichen Wesen lernen. Dazu, wie das gehen kann, forsche ich auch aktuell. Wir hier in Österreich sollten uns vor Augen halten, in welchem Luxus wir heutzutage leben. Dazu gehört die Energie, auf die wir uns, ohne darüber nachzudenken, täglich verlassen, und besonders die Natur, die uns umgibt, uns wertvolle Ressourcen zur Verfügung stellt und ohne die wir nicht leben können.

Wie ist dein Blick auf die Zukunft?

Die Welt wird sich verändern und wir wissen noch nicht wohin. Politik und Wirtschaft sind gefordert, Rahmenbedingungen für sozialen Ausgleich und Ressourcenschonung zur Verfügung zu stellen.

Ich wünsche mir, dass wir von der Orientierung an Geld und Besitz hin zu mehr Gemeinwohl und Menschlichkeit kommen, auch um unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Bei meinen Kindern sehe ich z. B., dass sich ein Bewusstsein für diese Themen entwickelt hat. Deshalb hoffe ich, dass wir gemeinsam die Probleme an der Wurzel packen. Denn wir sind keine Einzelwesen. Wir alle können nicht ohne die Gemeinschaft leben – und auch nicht ohne die Natur und die Energie, die sie uns zur Verfügung stellt.

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